Interview mit Ilko-Sascha Kowalczuk und Stefan Wolle

Foto: Sergej Glanze, Berliner Morgenpost

Berlin. Stefan Wolle (69) ist wohl Deutschlands bekanntester DDR-Forscher, der das System des Staates auch von innen kennt. Er leitet seit 15 Jahren das DDR-Museum gegenüber dem Berliner Dom. Es ist eines der bestbesuchten Museen der Stadt. Dort in einem Konferenzsaal treffen wir ihn auch zum Doppelinterview mit seinem Kollegen Ilko-Sascha Kowalczuk (53). Der gebürtige Ost-Berliner arbeitet seit Beginn der Pandemie vor allem von zu Hause. Deshalb ist er per Zoom zugeschaltet. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten mit der Verbindung steht die Leitung. Die beiden haben einander eine Weile nicht gesprochen, und man merkt, dass sie sich gut verstehen.

Wie geht es Ihnen?

Ilko-Sascha Kowalczuk: Ich hab’ schon etwa tausend Seiten meines Buchs über Ulbricht geschrieben und bin noch nicht einmal in der DDR angekommen.

Stefan Wolle: Hast du das neue Buch von Heinrich August Winkler gesehen?

Kowalczuk: Ach ja, er wird nicht müde, seine Thesen immer wieder neu zu verkaufen. Das ist die Kurzgeschichte der Kurzgeschichte seiner Langgeschichte.