Eric Stehfest, Porträt

Berlin.  Eric Stehfest legt die Handflächen an den Seiten aneinander und formt so eine Schale. „So habe ich das damals auch gemacht in der Entzugsklinik“, sagt der Serienschauspieler. „Da habe ich gesehen, dass meine Lebenslinie ein Lächeln formt, wenn ich sie aneinander lege.“ Er sagt, er war an einem Nullpunkt in seinem Leben angekommen und dieses kleine „Smiley“ in der Hand, das hat ihm damals Kraft gegeben, wieder anzufangen, weiterzumachen, und vor allem: Dinge zu Ende zu bringen, die er einmal angefangen hat.

Denn beim Leben im Rausch war alles Idee, aber nie begann er damit, sie umzusetzen. Knapp zehn Jahre war Stehfest drogenabhängig, zunächst von Partydrogen wie Ecstasy, dann von Crystal Meth. Er war immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Er hat über diese Zeit ein Buch geschrieben, „9 Tage wach“, das sich über 200.000-mal verkaufte und jetzt verfilmt werden soll. Außerdem schreibt der 29-Jährige, der mit seiner Ehefrau einen kleinen Sohn hat, an einer Serie und ist noch Festival-Gründer. Zudem dreht er nach dreimonatiger Auszeit seit vergangener Woche wieder die RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Die Rolle des Chris Lehmann spielt er seit 2014.

Wer Stehfest trifft, der trifft also auf einen viel beschäftigten Mann. „Rainer Werner Fassbinder ist zwar mein Vorbild“, sagt er über den Regisseur, „aber eben auch als Negativbeispiel.“ Fassbinder starb an einer Überdosis Kokain. Stehfest aber ist einer, der überlebt hat. Davon will er jetzt erzählen, vor allem in Schulklassen, denn „9 Tage wach“ steht im kommenden Schuljahr bundesweit für die Lehrpläne der Oberstufen zur Auswahl.